Das Industriegebiet „Ihlenfelder Straße/Warliner Straße“ in Neubrandenburg ist der regional bedeutsamste Gewerbestandort in der Mecklenburgischen Seenplatte. Auf über 250 Hektar Fläche sind etwa 200 Unternehmen ansässig, die derzeit ca. 2.500 Arbeitskräfte beschäftigen.
Das Gebiet ist günstig gelegen; das Stadtzentrum Neubrandenburgs und große Wohngebiete befinden sich in unmittelbarer Nähe. Für die Nutzung der industriellen und gewerblichen Bauflächen bestehen kaum Restriktionen. Zudem ist das Areal infrastrukturell vor allem bahntechnisch und durch die Nähe zum Flugplatz Neubrandenburg-Trollenhagen überdurchschnittlich gut erschlossen.
Trotz einer Reihe von Anstrengungen in den letzten Jahren konnte ein schleichender Verfall des Gebietes nicht verhindert werden. Den über 60 Eigentümern und der Stadt ist es nicht gelungen, den Prozess zu stoppen oder gar umzukehren. Leerstände, stark verfallende Gebäude und untergenutzte Flächen prägen gegenwärtig das Bild. Mehr und mehr kommt es zu unerwünschten Nutzungen, die die Trading-Down-Prozesse beschleunigen. Eine suboptimale Erschließung, die aus der Struktur von DDR-Kombinatsbetrieben herrührt, verhindert die Nutzung von Gewerbeflächen in der „2. Reihe“.
Im Jahr 2017 hat die KEG die Projektträgerschaft für eine Strukturentwicklungsmaßnahme zur Zukunftsentwicklung des Industriegeländes durch ein nachhaltiges Gewerbegebietsmanagement übernommen. Das Land Mecklenburg-Vorpommern fördert die Maßnahme aus Mitteln der Europäischen Sozialfonds (ESF) über mindestens 2 Jahre. In dieser Zeit sollen in enger Abstimmung mit der Stadt Grundlagen für ein Handlungs- und Maßnahmenkonzept geschaffen werden, die der suboptimalen, heterogenen Entwicklung im Industriegelände Neubrandenburg entgegenwirken. Mithilfe eines proaktiven Gewerbegebietsmanagements sollen alle Akteure und deren Interessen zusammengeführt und daraus positive Struktureffekte abgeleitet werden.
Die Aufgaben des Gewerbegebietsmanagements dienen grundlegend der Stärkung bzw. Aufwertung des Gebietsimages und schließlich der Erhaltung bestehender und der Schaffung neuer Arbeitsplätze. Dafür ist es notwendig
Standortanforderungen und Flächenbedarfe der ansässigen Unternehmen und Flächeneigentümer zu ermitteln und zu analysieren,
die ansässigen Akteure zu vernetzen, um den Austausch von Ideen und Konzepten zu ermöglichen und vorhandene Kompetenzen zu bündeln,
die daraus abgeleiteten Synergien und Erkenntnisse anwenden, um Investitionshemmnisse abzubauen, um Unternehmensneuansiedlungen zu motivieren,
allgemein das Gebietsimage zu stärken und aufzuwerten.
Wesentliche Indikatoren für den Erfolg der Maßnahme sollen die Reduzierung des Leerstandes, die Erhöhung der Flächenverfügbarkeit, die Ansiedlung neuer Unternehmen, das verbesserte Engagement der Unternehmerschaft für das Gebiet sein. Zukünftig wird erwartet, dass der Standort modernsten sozioökonomischen und ökologischen Anforderungen entspricht und nachhaltig in die städtische Infrastruktur eingebundenen ist.
Sanierungsmaßnahme "Oststadt"
Die Sanierungsmaßnahme „Oststadt“ bezieht sich auf das förmlich festgelegte Sanierungsgebiet „Oststadt“ der Stadt Neubrandenburg.